Am Wochenende zum Mokume-Gane-Workshop statt zum Fasching?
Am Karnevalswochenende drückten zehn Schmuck-Verrückte freiwillig im BKO die „Werkbank“, anstatt zu feiern. Es fand nämlich wieder ein spannender Workshop in der Edelmetall-Abteilung statt, der Einblicke in eine ganz besondere Goldschmiede-Technik gewährte. Im Ausschreibungstext des Förderveriens heißt es dazu: „Der japanische Begriff „Mokume Gane“ bedeutet wörtlich „Holzmaserung in Metall“, was den optischen Effekt dieser ca. 300 Jahre alten japanischen Technik treffend beschreibt. Bei dieser außergewöhnlichen Technik werden dünne Bleche aus Kupfer, Silber, Palladium oder Gold und deren Legierungen in mehreren Schichten übereinander verschweißt. Dabei entstehen interessante Zufallsmuster, die man auch beiLackarbeiten und damasziertem Stahl findet.“
Zehn Teilnehmer*innen, darunter Auszubildende vom ersten bis dritten Lehrjahr, Berufsanfängerinnen und Meisterinnen schweißten, schmiedeten und tordierten drei Tage lang ihre Silber-Kupfer-Barren unter Anleitung des Dozenten Georg Schulte. Der Goldschmiedemeister aus Münster stellte viele selbstgefertige Mokume-Gane-Muster, Spezial-Werkzeuge und Geheim-Tipps aus seiner mehr als dreißigjährigen Berufserfahrung vor.



Mokume-Gane-Materialien: Barren und Bleche zur Weiterverarbeitung (links und mittig), fertige Ringe in Mokume-Gane-Technik (rechts)
Von Freitag bis Sonntag wurde je acht Stunden konzentriert aber fröhlich gearbeitet und man stieß dabei häufig an die Grenzen zur Frustration, wenn bspw. die verschweißten Schichten Risse aufwiesen oder abblätterten, wieder zugelötet und zig-mal durch Rekristallisationsglühen geschmeidig gemacht werden mussten. Der Konsum an Kaffee und Nervennahrung war entsprechend hoch.



Teilnehmerinnen beim Schweißen und Schmieden
Voller Stolz fuhren die erschöpften Teilnehmer*innen dann am Sonntagabend heim: mit selbstgeschmiedeten Ringen und farbig gemaserten Mokume-Gane-Blechen, die sie in Anhängern oder Ohrschmuck weiterverarbeiten werden. Manche von ihnen sind so „angefixt“ von den Spezial-Techniken, dass sie bereits dem nächsten Kurs im Mai entgegenfiebern: Was sie bei Antje Roitzsch, einer Goldschmiedin aus den USA über das „Antiklastische Schmieden“ lernen werden, ist demnächst auf dieser Homepage zu lesen…