Landesinnungsmeister besucht Goldschmiede-Fachklasse
Am 15. April 2024 stattete der – eigens aus dem Münsterland angereiste – Landesinnungsmeister des Gold-/Silberschmiedehandwerks, Raphael Fischer, der Goldschmiede-Oberstufe einen mehrstündigen Besuch ab, um dem Berufsnachwuchs Rede und Antwort zu stehen.
Foto: Landesinnungsmeister, R. Fischer (2.v.l), und Schüler/-innen der Go-21
Im derzeitigen Jubiläumsjahr der Fachzeitschrift GZ plant der Landesinnungsmeister mehrere Visitationen, über die er in jeder neuen Fachmagazin-Ausgabe berichten möchte.
Erste Station seiner zahlreichen angestrebten Visitationen war die Abteilung Edelmetall am BKO Essen.
Herr Fischer nahm zunächst in kurzen Zügen Stellung zu seiner Vita, um dann den interessiert lauschenden Oberstufenschüler*innen den Landesinnungsverband nebst dessen Aufgaben und Leistungen vorzustellen.
Seitens Schülerschaft gab es zahlreiche Nachfragen zu beruflichen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und deren Möglichkeiten zur Finanzierung.
Herr Fischer empfahl, zunächst das vom Goldschmiedeförderverein Essen jährlich angebotene Kursprogramm (siehe Hompage BKO Essen) zu nutzen und sich dann – modular – durch das Erlernen verschiedener Techniken (z.B. Edelsteinfassen) weiterzubilden, um seine individuellen Fähigkeiten schrittweise auszubauen.
Bemängelt wurde seitens Schülerschaft die extrem geringe Anzahl an Ausbildungsplätzen im Goldschmiedehandwerk angesichts der sehr hohen Nachfrage.
D. Parchettka, Leiterin der Abteilung Edelmetall, bekräftigte den o.g. Mangel an Ausbildungsplätzen:
„Ich erhalte inzwischen täglich per Mail mehrere verzweifelte Anfragen junger Menschen, die dringend einen Ausbildungsplatz im schönen Goldschmiedehandwerk suchen. Die zahlreichen Bewerbungsunterlagen leite ich täglich per Rundmail an meinen Verteiler (80 – 90 Betriebe) weiter. Einige Bewerber*innen haben daraufhin Glück … zu viele gehen leider leer aus.“
Der LIV (Landesinnungsverband) verfüge leider über keine Stellenvermittlung.
Als Alternative zur dualen Goldschmiede-Ausbildung verwies Herr Fischer auf die schulische Ausbildung an Berufsfachschulen (Hanau, Kaufbeuren, Pforzheim etc.).
Er ermutigte die Oberstufenschülerinnen zur lebenslangen Weiterbildung und dazu, die Meisterprüfung im Goldschmiedehandwerk anzustreben, damit auch in Zukunft jungen Menschen einen qualitativ hochwertigen Ausbildungsplatz im Goldschmiedehandwerk angeboten werden kann.
Herr Fischer und Frau Parchettka verständigten sich als duale Ausbildungspartner auf eine weiterhin harmonische, “engmaschige” und kooperative Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Schule, um das Goldschmiedehandwerk für die Zukunft zu stärken.
Diese erste Visitation des Landesinnungsmeisters am BKO Essen kann insgesamt sicherlich als gewinnbringend für alle Seiten bewertet werden.
Die Reise nach Essen hat sich gelohnt!
Text: D. Parchettka
Foto: D. Parchettka